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2. Platz Midwinter Marathon Apeldoorn

von Marcel Bräutigam am 01. Februar 2015 • 0 Kommentare

2. Platz über 10 Meilen in Holland

Spontan entschloss ich mich, am 01. Februar beim Midwinter Marathon in Apeldoorn teilzunehmen.

Bei der Veranstaltung werden verschiedene Laufstrecken von 8 bis 25 Kilometer angeboten. Ich absolvierte das Rennen über 10 Meilen, also 16,1km auf profilierter Strecke mit einem zu bewältigten Höhenunterschied von 140 Metern.

Am Start fanden sich viele Topläufer aus verschiedenen Ländern ein, u.a. aus Marokko, Mauretanien, Holland, Polen, Belgien, Ukraine, Tschechien und Deutschland.
Um 11:15 Uhr erfolgte der Startschuss für den Hollander-Techniek Mini-Marathon für 5000 Läuferinnen und Läufer bei 1°C, leichtem Wind und Nieselregen.
Durch das Trainingslager in Portugal befand ich mich bereits in einer guten Form und war gespannt, wie ich gegen das hochkarätige Teilnehmerfeld bestehen würde.

Direkt nach dem Start übernahm ich die Führung und absolvierte den ersten Kilometer in 3:05min.

Kurz nach dem Start an der Spitze des Feldes
Kurz nach dem Start an der Spitze des Feldes

 
Weitere 500m später gab ich den in meinem Windschatten laufenden Athleten zu verstehen, sich an der Tempoarbeit zu beteiligen. Doch daran bestand kein Interesse und wir wurden dadurch langsamer.

Nach 3 Kilometern kam ein langgezogener Anstieg, wo 70 Höhenmeter absolviert werden mussten.
Zu diesem Zeitpunkt waren wir noch in einer Fünfergruppe, bestehend aus Channi Mostafa aus Marokko, Mohamed Berok aus Mauretanien, Gert-Jan Liefers (Olympiafinalist 2004 über 1500m), Maciek Miereczko aus Polen, Marathonbestzeit: 2:14:06h und mir.
Nach 5 Kilometer griff bereits der Läufer aus Mauretanien mit einem schnellen Schritt im Anstieg an und legte einige Meter zwischen sich und die Verfolger. Ich versuchte die Lücke wieder zu schließen, was mir kurze Zeit später auch gelang. Danach wurde das Tempo wieder verschleppt.

Es fühlte sich eher wie ein Tempowechsellauf an als ein gleichmäßiges Laufen, da wir immer wieder beschleunigten und abbremsten. Dadurch verloren wir einiges an Zeit, aber mir ging es darum, den Kontakt zur Spitze zu halten. Eingefangen und dokumentiert wurde das gesamte Renngeschehen von zwei Kameramotorrädern.

Weitere zwei Kilometer später sprachen sich die beiden Läufer aus Mauretanien und Marokko ab. Kurze Zeit später lief Channi Mostafa wie entfesselt den Anstieg hinauf, das Tempo deutlich über 20km/h. Keiner der anderen Läufer machte Anstalten, ihn wieder einzuholen. Es tat sich bereits eine Lücke von 30-50m auf. Ich nahm mein Herz wieder in die Hand und versuchte den Führenden einzuholen. Einen Kilometer später konnte ich den Kontakt herstellen, die Läufer aus Holland und Mauretanien folgten in meinem Rücken.
Als ich an dem Führenden vorbei lief, hielt ich das Tempo gleich weiter hoch, um zu verhindern, dass der zurückgefallene Läufer aus Polen wieder in unsere Gruppe läuft.

Ab diesem Moment liefen wir vier harmonisch weiter und wechselten uns in der Führungsarbeit ab und passierten die 10 Kilometer in 32:00min.
Die beiden Läufer aus Marokko und Mauretanien zogen nochmals das Tempo an und absolvierten die nächsten Kilometer in 3:01, 2:59 und 2:58min. Der einheimische Läufer und Olympiafinalist Liefers konnte diesem Tempo nicht mehr folgen und riss ab.

Die beiden afrikanischen Läufer drehten sich nun ständig mit ungläubigen Blicken nach mir um, dass ich noch immer an ihren Fersen war.
Von nun an ging es leicht bergab, ich übernahm die Führungsposition, da ich mich noch immer hervorragend fühlte. Die nächsten beiden Kilometer absolvierte ich in jeweils 2:56min.
Dann zog der Marokkaner an mir vorbei und ich nahm das Tempo von ihm auf. 200m später war es aber dann so schnell, dass ich ihn ziehen lassen musste. Was mit dem Läufer aus Mauretanien war, wusste ich nicht, da ich mich nicht umdrehte.
War er noch an mir dran oder musste er abreißen lassen!?
Ich versuchte weiter auf Druck zu laufen, lief konzentriert und zog weiter durch.

Zieleinlauf
Zieleinlauf

 
Ich sah die lange Zielgerade, kurz vor mir den Führenden, zu welchem ich am Ende den Abstand noch leicht verkürzen konnte und lief als Zweitplatzierter nach 50:37min zufrieden und glücklich durch das Ziel. Sieger wurde Channi Mostafa in 50:29min. Dritter wurde Mohamed Berok aus Mauretanien in 50:51min vor Gert-Jan Liefers aus Holland in 51:29min.

Den letzten Kilometer absolvierte ich noch in 2:55min und die letzten 5km in 14:45min, was für mich eine neue Bestzeit bedeuten würde.

Siegerehrung der TOP 3
Siegerehrung der TOP 3

 
Heute habe ich gemerkt, was mir das Trainingslager in Portugal gebracht hat und was es ausmacht, in einer funktionierenden Gruppe zu trainieren.Wenn ich gesund bleibe und mich auf das weitere Training konzentriere, dann bin ich auf einem guten Weg.

Die Veranstaltung war sehr gut organisiert, dazu ein tolles Publikum und ein Teilnehmerrekord von über 14.000 Läuferinnen und Läufern.

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