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Erlebnisbericht Radtour und andere Hindernisse

von Marcel Bräutigam am 09. August 2014 • 0 Kommentare

Hallo Sportler der Zunft,

wie ich gestern bereits auf meiner Facebook Fanpage angekündigt hatte, möchte ich euch noch einen Rückblick von der gestrigen Radtour geben und warum ich zur Zeit soviel Rennrad fahre.

Doch der Reihe nach:

Am Donnerstag Abend entschied ich mich spontan eine längere Radtour zu machen, also setzte ich mich an den PC und gab ein paar Orte / Pässe ein, welche ich gern abfahren würde.

Eine anspruchsvolle Runde sollte es sein, mit vielen schönen Eindrücken. Bereits vor der Reise ins Trainingslager nahm ich mir vor, das Stilfser Joch mit dem Rennrad zu bewältigen. Auch wollte ich nach Livigno fahren.

Trainingsausflug von St. Moritz
Livigno mit dem See im Hintergrund

Dort war ich bereits im Winter 2009, da ich dort mit der Polizeiauswahlmannschaft am "La Sgambeda" Skimarathon teilgenommen hatte und nun wollte ich Wissen, wie es dort im Sommer aussieht. 185km gab mir Google Maps aus und ich dachte, wow, da hast du dir aber etwas vorgenommen. Nicht die Kilometer waren das hauptsächliche Problem, sondern auch die 7 Pässe, die vor mir lagen..

Trainingsausflug im TL St. Moritz
St. Moritz See mit St. Moritz Dorf

Freitag um 09:40 Uhr startete ich also von St. Moritz (1775m) aus bei bedecktem Himmel und ca. 12 Grad Celsius. Zunächst ging es nach Zernez (KM 35, 1478m) mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 39km/h. Danach bog ich in Richtung Livigno ab und erreichte bei KM 55 den Ofenpass (2149m). Anschließend ging es kurvenreich und steil bergab, so dass auch die Bremsen anfingen zu quietschen, bis Santa Maria Val Müstair (1381m). Dort zeigte sich die Sonne und es wurde schnell warm, also beschloss ich schnellstmöglich die langen Sachen auszuziehen ;)

Dann folgte mit 16,5km und 1400 Höhenmetern der längste und steilste Anstieg des Tages über den Umbrailpass (2503m) und den Passo Stelvio (2760m).

Trainingsausflug von St. Moritz

Passo Stelvio (2760m ü.N.N.)

 Nach einer leckeren Stärkung ging es für mich weiter nach Bormio/Valdidentro (KM 108, 1296m).

Zu diesem Zeitpunkt waren meine Trinkreserven schon fast völlig erschöpft und ich hatte noch 21KM bis zum Passo Fascagno (KM 129, 2291m). Dort fand ich einen Gebirgsbach und war sehr erleichtert die Flaschen wieder voll zu wissen :)

Nun ging es noch einmal 260 Höhenmeter bergab, welche ich anschließend wieder zum Passo Eira (KM 136, 2208m) hochfahren durfte.

Von dort konnte ich auch schon Livigno erblicken.

Der Vorteil in dem zollfreien Ort sind die Spritpreise: Diesel 1,02 Euro, Super: 1,14 Euro, ein Traum in Deutschland!

Für mich stand der letzte Teil der Tour an, der Passo Forcola (KM 154, 2315m) raubte noch einmal 530 positive Höhenmeter von Livigno aus und ich befand mich wieder in der Schweiz und im Nebel! Nochmals bergab auf 2045m und dann folgte als Abschluss der Berninapass (KM 162, 2330m). Dann ließ ich es die letzten 23 Kilometer noch einmal richtig über Pondresina und Celerina nach St. Moritz rollen und war froh 19:30 Uhr gesund und einigermaßen munter, wieder in der Unterkunft zu sein!

Was für ein Tag, was für eine Tour mit grandiosen Landschaften, Eindrücken, Seen und Pässen!

Doch der Grund warum ich vorwiegend mit dem Rennrad unterwegs bin, ist ein anderer:

Seit einer Woche habe ich ziemliche Schmerzen am linken Schienbein/ Fuß, welche so stark waren, dass ich nicht einmal beim Gehen richtig den Fuß aufsetzen konnte, sondern diesen immer nur platschen ließ.

Mit erheblichen Schmerzen quälte ich mich dennoch einmal am Tag zum Laufen hinaus, doch am Donnerstag musste ich aufgrund der o.g. Probleme selbst diesen nach 10km abbrechen. Ich spielte schon mit dem Gedanken das Trainingslager zu beenden und mich zu Hause behandeln und durchchecken zu lassen. Ich kühlte und massierte dann aber die beanspruchte/entzündete Stelle. Dabei konnte ich die Verhärtungen vom Fußstrecker und Schienbein deutlich verbessern. Natürlich weiß ich die Entzündung am Schienbein noch vorhanden ist und Ruhe benötigt, doch habe ich einen Herbstmarathon in einigen Wochen und ich will das beste aus der Situation machen! Deshalb versuchte ich heute, nach dem gestrigen lauffreien Tag, mit Christian laufen zu gehen. Ich schaute also, wie weit es die Symptome zulassen. Also liefen wir zusammen 4km ein und es traten keine Schmerzen auf, nur die Verhärtung spürte ich. Anschließend ging es 15KM schneller zur Sache und auch da war ich froh, es zumindest für den heutigen Tag, im Griff gehabt zu haben.

Nun hoffe ich auf weitere schmerzfreie Lauftage und genieße das schöne Gefühl des Laufens!

Sport frei,

euer Marcel :)

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