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Rennbericht Pacemaker Hamburg-Marathon

von Marcel Bräutigam am 30. April 2015 • 0 Kommentare

42,195km durch die Straßen Hamburgs

Am letzten Sonntag wurde der 30. Hamburg-Marathon ausgetragen.
Dabei unterstützte ich Sabrina Mockenhaupt "Mocki" bei unserem "Projekt Hamburg" als ihren persönlichen Tempomacher.
Sie verständigte sich mit mir, dass wir den Halbmarathon in 1:15:00h anlaufen würden, was einen Kilometerschnitt von 3:33min entspricht.
Ich stellte mich darauf ein und freute mich auf das Rennen.

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Einstimmung auf das Rennen am Marathon-Messestand des RheinEnergie Marathons Köln

 
Persönlich strebte ich 35 Kilometer an und nur wenn es perfekt laufen würde und meine Beschwerden der letzten Monate nicht aufkommen würden, wäre ich auch bereit, länger zu laufen.

Um 09:00 Uhr wurde an der Messe Hamburg das Rennen mit einem 8-sekündigen Frühstart durch zu eilige Läufer gestartet.
Wir warteten anständig bis zum Startschuss und liefen danach los!
Das Wetter meinte es gut für einen Marathon mit 12-14°C, leichtem Südwestwind und anfangs mit etwas Nieselregen, welcher nach unserem Zieleinlauf dann doch deutlich stärker werden sollte.

Um uns herum bildete sich wie schon zur Gewohnheit geworden eine große Gruppe.
An meiner Seite befand sich Tobias Sauter vom Rennsteiglaufverein, welcher mit mir das Tempo für Mocki machen sollte.
Ziel der meisten war es, von uns beiden zu profitieren, um am Ende eine neue Bestzeit im Bereich 2:30h aufzustellen, was auch vielen gelang.

Die ersten 5 Kilometer durchliefen wir in 17:56min. Das war langsamer als unser geplantes Tempo, war aber bewusst so gewählt, da es zwischen km 2-5 einen Anstieg gab. Die ersten 10 Kilometer absolvierten wir ohne Zwischenfälle in 35:36min.
Doch ab und an kam es vor, dass uns mehrere Läufer vor unsere Füße liefen, wir aus diesem Grunde aus dem Tritt gerieten und Mocki uns dadurch auf die Fersen trat. Auch den ein oder anderen Ellenbogen bekam ich ab. Nach den Vorkommnissen ergriff ich mein Wort und rief den betroffenen Läufern zu, doch bitte neben oder hinter uns zu laufen und von unserer Tempoarbeit zu profitieren, damit wir uns auf unseren Job konzentrieren konnten.

Aufholjagd

Kurz nach der Binnenalster (Kilometer 18) konnten wir die Startnummer F2, eine schnelle Äthiopierin sowie eine Läuferin aus Japan überholen.
Den Halbmarathon durchliefen wir in 1:15:06h und Sabrina machte einen guten Eindruck.
Kurze Zeit später sagte sie zu mir, dass sie aufs Klo müsse. Ich entgegnete ihr mit den Worten: "Denk nicht daran und konzentriere dich aufs Laufen".
Kurz danach konnten wir zwei portugiesische Frauen überholen und kämpften uns stetig nach vorn.
Bei Kilometer 28 war dann doch ein "Boxenstopp" von ihr nötig und wir ließen die noch immer große Gruppe sowie die beiden Frauen aus Portugal ziehen und warteten auf Mocki. Durch den Zwischenstopp verloren wir ca. 55 Sekunden.
Wir blieben ruhig, nahmen unser geplantes Tempo wieder auf und überholten drei Kilometer später die Portugiesin Peixoto erneut.
Für Mocki wurde es nun schwer aufgrund muskulärer Probleme.

Anfeuerungen für Mocki

Ich klatschte den Zuschauern des Öfteren zu und motivierte diese zum lautstarken Anfeuern, was auch funktionierte.
Tobias und ich halfen Sabrina über die schwierige Phase mit lautstarken Zurufen in Form von Motivation und Kampfgeist.
Das hörte sich wie folgt an: "Mocki du bist noch stark, beiß auf die Zähne, zieh durch, es ist nicht mehr weit, denk an das viele Training, was du hierfür investiert hast". Sechs Kilometer vor dem Ziel konnten wir dann auch noch die weitere Portugiesin Silva überholen, welche sich noch kurz an unsere 5-köpfige Gruppe hängte. Den letzten Kilometern vorbei an Außenalster und Dammtor folgte nochmals ein kleiner Anstieg in Richtung Ziel.
Ich schrie Mocki zu: "Kämpf um jede Sekunde"!
Dann war es auch soweit, das Ziel war in Sichtweite und Mocki setzte zum Endspurt an und erreichte dieses laut offizieller Zeitnahme in 2:32:41h. Da aber die Zeitnahme zu früh ausgelöst wurde, wäre es eigentlich eine etwas schnellere Zeit gewesen. Ich selbst stoppte für mich 2:32:31h und lief knapp nach ihr ins Ziel.

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Tobias Sauter, Sabrina Mockenhaupt und ich unmittelbar nach dem Zieleinlauf

 
Für mich lief das Rennen sehr gut, ich hatte keinerlei muskuläre Probleme, nur mein rechter Fuß tat durch den Champion Chip, welcher am Schuh befestigt war, etwas weh.
Der Marathon als schnellen langen Lauf stellte für mich eine optimale Vorbereitung für den Kassel Marathon da, weil ich über eine sehr gute Belastungsverträglichkeit verfüge und keine Nachwirkungen für mein weiteres Training hat.
Deshalb entschloss ich mich, das Rennen zu Ende zu laufen und Mocki bis zum Schluss bestmöglich zu helfen.
Im Interview als auch im Nachgang bedankte sie sich bei uns für unsere "grandiose Leistung" und die tolle Unterstützung.
Danke Mocki, gern geschehen!

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